Indien hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um Chinas maritime Dominanz entgegenzuwirken, indem es seinen ersten inländisch gebauten Flugzeugträger, die INS Vikrant, für voll einsatzbereit erklärt hat. Das 44.000 Tonnen schwere Kriegsschiff, das größte Militärschiff, das jemals in Indien gebaut wurde, ist ein Meilenstein in den maritimen Fähigkeiten des Landes und ein klares Signal seiner strategischen Absichten im Indischen Ozean.
Eine aufstrebende Marine-Macht
Die INS Vikrant ist in der Lage, 30 Flugzeuge zu transportieren, darunter russische MiG-29K Kampfjets, amerikanische MH-60R Seahawk Hubschrauber und indigen entwickelte Advanced Light Helicopters. Sie ergänzt die 40.000 Tonnen schwere INS Vikramaditya, die 2013 aus Russland erworben wurde, und bildet eine formidable Trägerschiffskraft. Die indische Marine plant eine Flotte von mindestens sechs Flugzeugträgern, um Macht zu projizieren und maritime Sicherheit zu gewährleisten.
„Mit dem Abschluss der Tests und der Flottenintegration ist die INS Vikrant jetzt voll einsatzbereit und operiert unter der Westflotte“, kündigte Vizeadmiral V. Srinivas aus Kochi an, einer wichtigen Hafenstadt an der Westküste Indiens.
Wettbewerb mit China
China, das über die größte Marine der Welt mit mehr als 370 Schiffen, darunter drei Flugzeugträger, verfügt, strebt seit langem nach Dominanz in der Region des Indischen Ozeans. Die maritime Expansion Indiens, die durch den Einsatz der Vikrant hervorgehoben wird, zielt darauf ab, Beijings wachsenden Einfluss und seine häufigen Patrouillen in der Nähe indischer Gewässer entgegenzuwirken.
Chinas militärische Stärke umfasst schätzungsweise 500 nukleare Sprengköpfe, im Vergleich zu Indiens 172, so das Stockholm International Peace Research Institute. Trotz der Diskrepanz machen Indiens strategische Position und maritime Fortschritte es zu einem Schlüsselakteur in der Region.
Eine Dual-Träger-Strategie
Früher in diesem Jahr führte Indien gemeinsame Operationen mit dem Vikrant und dem Vikramaditya vor seiner Ostküste durch, was seine Fähigkeit demonstrierte, mehrere Träger gleichzeitig einzusetzen. Die Vorführung spiegelte Chinas eigene Dual-Träger-Operationen im Südchinesischen Meer wider und unterstrich den zunehmenden maritimen Wettbewerb zwischen den beiden nuklear bewaffneten Nationen.
Indigene Entwicklung und zukünftige Pläne
Der Vikrant stellt einen Wandel hin zu mehr Selbstständigkeit dar, mit fortschrittlichen Automatisierungssystemen und der Kapazität, eine vielfältige Besatzung von 1.600 Personen unterzubringen. Indien plant den Bau eines zweiten indigenen Trägers, dessen Kosten auf 5 Milliarden Dollar geschätzt werden und der 45.000 Tonnen verdrängen soll, um seine maritime Macht weiter zu stärken.
Während die Spannungen im Indopazifik zunehmen, signalisiert Indiens Investition in indigene Träger sein Engagement, das Gleichgewicht in der Region aufrechtzuerhalten und Chinas maritime Ambitionen herauszufordern.