Die Tenniswelt ist weiterhin gespalten über Jannik Sinners Dopingfall, und Alexander Zverev hält sich nicht zurück. Der deutsche Star hat seine Frustration und Verwirrung über die Handhabung des Falls zum Ausdruck gebracht und in Frage gestellt, ob die dreimonatige Sperre, die Sinner auferlegt wurde, wirklich der Situation gerecht wird.
Sinner, der positiv auf eine verbotene Substanz getestet wurde, wurde zunächst von der International Tennis Integrity Agency (ITIA) von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen, die entschied, dass er keine Schuld oder Fahrlässigkeit für den Verstoß trug. Allerdings intervenierte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und argumentierte, dass Sinner eine gewisse Verantwortung tragen sollte, da die Kontamination angeblich von einem Produkt stammte, das ihm von einem Teammitglied gegeben wurde.
In einer dramatischen Wendung erreichten Sinner und WADA eine Vereinbarung über eine dreimonatige Sperre, die erheblich kürzer ist als die ein- bis zweijährige Sperre, die WADA ursprünglich gefordert hatte. Dieses Ergebnis ließ viele Spieler, einschließlich Zverev, die Logik und Fairness des Urteils in Frage stellen.
Zverev: ‘Es ist eine seltsame Situation’
Für Zverev reduziert sich die Thematik auf eine schwarz-weiße Entscheidung: entweder war Sinner unschuldig und sollte überhaupt nicht gesperrt werden, oder er war schuld und verdiente eine härtere Strafe.
„Es ist eine merkwürdige Situation, weil es offensichtlich ein sehr langer Prozess war, in dem er zuerst freigesprochen wurde, dann wollte WADA offensichtlich einen zweiten Blick darauf werfen,“ sagte Zverev zu CLAY.
Der 26-jährige Deutsche fand klare Worte, als er die offensichtlichen Widersprüche im Fall ansprach.
„Entweder du bist schuldlos und solltest überhaupt keine Sperre bekommen. Denn wenn du schuldlos bist, dann bist du schuldlos. Du solltest nicht bestraft werden. Aber wenn du schuld bist, dann denke ich, dass drei Monate für Steroidkonsum keine Sperre sind.“
In Zverevs Augen ist Sinners dreimonatige Sperre eine Halbmaßnahme, die es versäumt, eine klare Botschaft über die Durchsetzung von Anti-Doping-Regeln zu senden.
„Für mich musst du dich entweder entscheiden: War es seine Schuld oder nicht? Wenn es nicht seine Schuld ist, dann sollte er keine dreimonatige Sperre bekommen. Aber wenn es seine Schuld ist, dann ist das auf eine Art seltsam.“
Eine Kontroverse Lösung
Siners Sperre begann am 9. Februar und wird am 4. Mai enden, was es ihm bequem ermöglicht, an den French Open teilzunehmen, ohne einen seiner kürzlich erlangten Titel, einschließlich der Australian Open Krone, die er durch den Sieg über Zverev gewonnen hat, zu verlieren.
Diese Entscheidung hat die Debatte über Konstanz und Transparenz in Anti-Doping-Urteilen nur angeheizt. Während einige argumentieren, dass Siners Unschuld bewiesen wurde, glauben andere, dass seine milde Sperre einen fragwürdigen Präzedenzfall für zukünftige Dopingfälle schafft.
Für Zverev geht es nicht nur um Sinner—es geht um die Integrität des Sports.
„Wenn du etwas Falsches tust, musst du die Konsequenzen tragen. Und wenn nicht, solltest du ohne Strafe weiterspielen dürfen.“
Da Siners Sperre gerade rechtzeitig für die Rückkehr zu Grand Slam-Aktionen endet, fragt sich die Tenniswelt—wurde wirklich Gerechtigkeit geübt?