In einem dramatischen Urteil, das die harten Strafen für abweichende Meinungen im Kriegszustand in Russland unterstreicht, wurde ein Mann aus Sibirien zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er versucht hatte, russische Truppen zur Unterstützung der Ukraine zu vergiften. Der Föderale Sicherheitsdienst (FSB) gab am Mittwoch die Einzelheiten bekannt und beschrieb den Fall als sowohl hochverräterisch als auch potenziell tödlich.
Ein entlarvter Plan
Der Angeklagte, ein Bewohner von Barnaul in der Region Altai, wurde von einem russischen Militärgericht wegen „versuchter Körperverletzung“ und „versuchtem Hochverrat“ verurteilt. Der 1981 geborene Mann hatte Berichten zufolge über soziale Medien Kontakt zu ukrainischen Geheimdiensten aufgenommen und angeboten, deren Sache gegen die Kräfte Moskaus zu unterstützen.
Laut dem FSB arbeitete er als Kantinenmitarbeiter, was ihm direkten Zugang zu den Mahlzeiten der Soldaten verschaffte. Diese Position ausnutzend, soll er versucht haben, Lebensmittel, die für die in der Region mobilisierten russischen Truppen bestimmt waren, zu vergiften. Der erschreckende Akt soll gefilmt und als Beweis für seine Bemühungen an die ukrainischen Spezialkräfte gesendet worden sein.
Ein tödlicher Plan vereitelt
Tests mit der verwendeten Substanz ergaben, dass sie akute Vergiftungen und potenziell tödliche Folgen verursacht hätte, wenn sie nicht entdeckt worden wäre. Die Schwere des Falls, die durch das Timing inmitten der anhaltenden Feindseligkeiten mit der Ukraine verstärkt wurde, führte zu der harten Strafe.
Die Entscheidung des Tribunals spiegelt eine umfassendere Unterdrückung von als Verrat wahrgenommenen Handlungen wider, wobei strenge Strafen gegen diejenigen verhängt werden, die beschuldigt werden, die Ukraine seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 unterstützt zu haben.
Der Preis der Opposition in Russland
Dieser Fall reiht sich in eine wachsende Liste von Russen ein, die schweren Strafen wegen angeblicher Unterstützung der Ukraine oder Opposition gegen den Krieg ausgesetzt sind. Seit dem Beginn des Konflikts wurden Tausende von russischen Staatsbürgern sanktioniert, festgenommen oder inhaftiert, weil sie ihren Unmut geäußert haben.
Kritiker argumentieren, dass solche Fälle genutzt werden, um interne Opposition zu unterdrücken und ein Bild unerschütterlicher nationaler Loyalität zu projizieren, während Moskau seine Kampagne gegen die Ukraine fortsetzt, trotz zunehmender internationaler Verurteilung.
Eine Warnung an andere
Da die Spannungen hoch bleiben und abweichende Meinungen zunehmend kriminalisiert werden, dient diese 20-jährige Haftstrafe als eindringliche Warnung an diejenigen, die über Handlungen des Widerstands gegen den Kreml nachdenken. Der Fall hebt auch die Reichweite digitaler Kommunikation in der modernen Spionage hervor, wo selbst Verbindungen in sozialen Medien schwerwiegende reale Konsequenzen haben können.