Russland hat systematisch den Genozid an Ukrainern vor der Invasion vorbereitet, sagt Budanov
Der Leiter der Verteidigungsintelligenz der Ukraine, Kyrylo Budanov, hat Russland beschuldigt, den Genozid an Ukrainern systematisch lange vor der vollständigen Invasion im Februar 2022 geplant zu haben. Bei einem Forum am 22. November berichtete Budanov von erschreckenden Beweisen für die vorsätzlichen Bemühungen Moskaus, die ukrainische Identität, Kultur und Führung zu beseitigen.
Laut Budanov entwickelte die militärisch-politische Führung Russlands Pläne, die Hinrichtungslisten, mobile Krematorien und Massengräber als Teil ihrer genozidalen Strategie umfassten. Diese Enthüllungen wurden während des Forums „Russlands genozidale Praktiken in der Ukraine: Vom Holodomor bis zum Russisch-Ukrainischen Krieg“ geteilt, an dem internationale Wissenschaftler und Menschenrechtsaktivisten teilnahmen.
Beweise für genozidale Absichten
Budanov verknüpfte diese Vorbereitungen mit einem breiteren Muster der Ukrainophobie, das in der russischen Gesellschaft und Staatspolitik verankert ist. Er verwies auf einen Artikel von Juli 2021, in dem der russische Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als Nation leugnete und dies als „doktrinäre Grundlage für den Genozid“ beschrieb.
„Die Propaganda Russlands, seine Führung und der Staatsapparat forderten systematisch die Vernichtung der Ukrainer“, erklärte Budanov.
Er wies auf spezifische Gruppen hin, die von Russlands Hinrichtungslisten betroffen waren, darunter:
- Lehrer der ukrainischen Sprache und Literatur
- Veteranen der Anti-Terror-Operation (ATO)
- Journalisten und Wissenschaftler
- Klerus der Orthodoxen Kirche der Ukraine
- Öffentliche Personen und lokale Regierungsleiter
Diese Ziele waren Teil eines systematischen Versuchs, die ukrainische Identität und Governance auszulöschen, argumentierte Budanov.
Massenverbrechen bestätigen Pläne vor der Invasion
Die Gräueltaten, die von russischen Streitkräften in Städten wie Bucha, Borodianka, Mariupol, Izium und Hostomel begangen wurden, haben laut Budanov weitere Beweise für Russlands genocidale Absichten geliefert. Berichte über Massengräber, Hinrichtungen von Zivilisten und Folter in diesen Gebieten stimmen mit dem überein, was er als „klare doktrinäre Prinzipien der genocidalen Politik Russlands“ bezeichnete.
„Das Ausmaß und die Koordination dieser Verbrechen zeigen, dass es sich nicht um zufällige Gewalttaten handelte, sondern um Teil einer gezielten und systematischen Strategie“, betonte er.
Historische Kontinuität des Völkermords
Das Forum zog Parallelen zwischen den aktuellen Aktionen Russlands und dem Holodomor, der von der Sowjetunion verursachten Hungersnot von 1932–1933, die Millionen von Ukrainern das Leben kostete. Wissenschaftler und Teilnehmer erkundeten, wie der gegenwärtige Krieg Russlands in der Ukraine ein historisches Muster fortsetzt, das die ukrainische Souveränität leugnet und Gräueltaten gegen sein Volk verübt.
Budanov stellte fest, dass weit verbreitete Ukrainophobie—die auf allen Ebenen der russischen Gesellschaft gefördert wird—maßgeblich dazu beigetragen hat, diese Aktionen zu befeuern.
Internationale Implikationen
Die Enthüllungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Ukraine ihre Bemühungen verstärkt, Russland für Kriegsverbrechen und Völkermord zur Rechenschaft zu ziehen. Die systematische Natur der Verbrechen stärkt die Position der Ukraine vor internationalen Gerichten, einschließlich der laufenden Verfahren am Internationalen Strafgerichtshof (ICC).
Globale Führer und Menschenrechtsorganisationen haben die Handlungen Russlands in der Ukraine verurteilt. Die Ergebnisse des Forums werden voraussichtlich die Forderungen nach Rechenschaftspflicht und die Anerkennung von Russlands Handlungen als Völkermord weiter anheizen.
Blick nach vorn
Während die Ukraine weiterhin Beweise für russische Gräueltaten dokumentiert, unterstreichen Budanovs Aussagen die dringende Notwendigkeit internationaler Intervention und Gerechtigkeit. Die Welt muss sich dem Ausmaß und der Absicht von Russlands Handlungen stellen, um Rechenschaftspflicht sicherzustellen und weitere Gräueltaten zu verhindern.
Das Forum dient als eindringliche Erinnerung an die historischen und fortdauernden Bedrohungen der ukrainischen Souveränität – und an die Widerstandsfähigkeit ihres Volkes angesichts solcher Herausforderungen.