In einer scharfen Ablehnung von Donald Trump bestätigte ein Bundesberufungsgericht am Montag ein zivilrechtliches Urteil in Höhe von 5 Millionen Dollar und entschied zugunsten der Ansprüche der Schriftstellerin E. Jean Carroll wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung. Die einstimmige Entscheidung des dreiköpfigen Richtergremiums stellt eine weitere rechtliche Niederlage für den ehemaligen Präsidenten dar und bestätigt die ursprünglichen Feststellungen der Jury.
Beweise für ein Muster: “Abrupte, Nicht-Einvernehmliche Annäherungen”
Zentral für das Urteil war die Entscheidung des Gerichts erster Instanz, Beweise zuzulassen, die darauf hindeuteten, dass Trump sich mit anderen Frauen ähnlich verhalten hatte. Die Berufungsrichter, darunter zwei von Obama ernannte und ein von Biden ernannter Richter, waren sich einig, dass diese Beweise – wie Trumps berüchtigte Bemerkungen auf dem Access Hollywood-Band und die Aussagen von zwei weiteren Anklägerinnen – zulässig waren.
“[D]ie Jury konnte vernünftigerweise schließen … dass Herr Trump sich mit anderen Frauen ähnlich verhalten hat – ein Muster von abrupten, nicht einvernehmlichen und physischen Annäherungen an Frauen, die er kaum kannte,” schrieb das Gremium in seinem 77-seitigen Urteil.
Ein Zerschmetternder Rechtlicher Präzedenzfall
Das Urteil festigt Carrolls wegweisenden Sieg in ihrem Zivilverfahren gegen Trump, in dem die Geschworenen ihn für sexuellen Missbrauch in einer Umkleidekabine eines Kaufhauses in Manhattan in den 1990er Jahren verantwortlich machten. Es bestätigte auch ihren Verleumdungsanspruch, nachdem Trump ihre Anschuldigungen als „Schwindel“ und „Betrug“ herabgesetzt hatte.
Was kommt als Nächstes für Trump?
Das Urteil ist ein weiteres rechtliches Hindernis für Trump, der bereits in mehreren strafrechtlichen und zivilrechtlichen Verfahren verwickelt ist. Während er im Jahr 2024 für die Präsidentschaft kandidiert, könnte die Bestätigung dieses Urteils seine Bemühungen, Wähler über seine treuesten Unterstützer hinaus zu gewinnen, komplizieren. Es erhöht auch die Möglichkeit, dass Carroll weitere rechtliche Schritte einleitet, einschließlich zusätzlicher Verleumdungsklagen basierend auf Trumps neueren Kommentaren.
Für den Moment sendet die Entscheidung des Berufungsgerichts eine klare Botschaft: Verantwortung gilt für alle, sogar für einen ehemaligen Präsidenten.