Polen und die Ukraine haben Fortschritte bei der Lösung ihres langjährigen Streits über die Massaker im Zweiten Weltkrieg erzielt, der die Ambitionen der Ukraine, der Europäischen Union beizutreten, gefährdet hat. Der polnische Premierminister Donald Tusk kündigte an, dass die Ukraine zugestimmt hat, die Exhumierung der während des Krieges getöteten ethnischen Polen zuzulassen, was einen Durchbruch in den Verhandlungen darstellt. Die Vereinbarung wurde während eines Treffens zwischen dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski und seinem ukrainischen Kollegen Andrii Sybiha in Warschau erzielt. Diese Lösung ist entscheidend für den EU-Beitrittsprozess der Ukraine, da Polen im nächsten Jahr die EU-Präsidentschaft übernehmen wird und schnell vorankommen möchte.
Der Streit dreht sich um die 80 Jahre alten Massaker, die auf dem Gebiet stattfanden, das jetzt zur Ukraine gehört, wo schätzungsweise 100.000 ethnische Polen, darunter Frauen und Kinder, 1943 von ukrainischen Nationalisten in der Region Wolhynien getötet wurden. Während Kiew die Gräueltaten anerkennt, hat es Warschau aufgefordert, die Frage nicht zu politisieren und eine friedliche Lösung zu suchen. Allerdings hatte Sikorskis Verknüpfung des Beitritts der Ukraine mit Fortschritten in dieser Angelegenheit den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verärgert. Jetzt, da die Ukraine zugestimmt hat, die Exhumierung der Opfer zuzulassen, gibt es Hoffnung auf eine friedliche Lösung.
Die Lösung dieses Streits ist nicht nur wichtig für Polen und die Ukraine, sondern auch für die EU-Ambitionen der Ukraine. Das Thema war zu einem möglichen Stolperstein für den schnellen Beitritt der Ukraine zur EU geworden. Durch Fortschritte auf diesem Gebiet kann die Ukraine ihr Engagement zur Auseinandersetzung mit historischen Fragen unter Beweis stellen und ihre Chancen auf eine EU-Mitgliedschaft verbessern. Die bevorstehende EU-Präsidentschaft Polens gibt zusätzlichen Anreiz, die Angelegenheit zügig zu klären.
In der Folge arbeiten beide Länder nun an den praktischen Details des Exhumierungsprozesses. Die Ukraine hat von Polen Zusicherungen erhalten, dass ukrainische Gedenkstätten in Polen die gebührende Aufmerksamkeit erhalten werden. Dies bedeutet einen Schritt in Richtung Versöhnung und ein Engagement zur Bewahrung des Gedächtnisses an die Opfer. Die Exhumierungs- und Sucharbeiten erfordern Zusammenarbeit und Koordination zwischen den beiden Ländern, um einen respektvollen und gründlichen Prozess zu gewährleisten.
Zusammenfassend ist der Durchbruch im Streit zwischen Polen und der Ukraine bezüglich der Massaker im Zweiten Weltkrieg eine bedeutende Entwicklung. Die Zustimmung der Ukraine zur Erlaubnis der Exhumierung der Opfer ebnet den Weg für eine friedliche Lösung und zeigt Fortschritte bei der Behebung historischer Probleme. Dieser Durchbruch ist insbesondere für die EU-Ambitionen der Ukraine von großer Bedeutung, da er ein potenzielles Hindernis für ihren Beitrittsprozess beseitigt. Polens bevorstehende EU-Präsidentschaft unterstreicht zudem die Notwendigkeit zügiger Maßnahmen. Beide Länder arbeiten nun an den praktischen Aspekten des Exhumierungsprozesses, was ein Engagement für Zusammenarbeit und Versöhnung signalisiert.