Der rätselhafte John Daly, liebevoll als ‚The Wild Thing‘ bekannt, war schon immer eine einzigartige Persönlichkeit in der Welt des Golfs. Seit seiner Aufnahme in die PGA Tour im Jahr 1991 ist Daly eine lebendige Präsenz, die oft sein bemerkenswertes Golfspiel in den Schatten stellt.
In seinem ersten Jahr strahlte Dalys Talent hell, als er die PGA Championship im ehrwürdigen Crooked Stick Golf Club gewann. Seine Siegesserie setzte sich fort, als er 1995 die Open in St Andrews sicherte, eine begehrte Errungenschaft für jeden Profi-Golfer.
Bemerkenswert ist, dass Daly eine ursprüngliche Kraft auf dem Golfplatz war und der erste Spieler, der im Durchschnitt einen 300-Yard-Abschlag auf der PGA Tour erzielte. Diese Leistung ebnete den Weg für zukünftige Golf-Genies wie Bryson DeChambeau und Rory McIlroy, die mit ihren Abschlägen Grenzen verschieben. Viktors Hovlands ehemaliger Trainer, Joe Mayo, hat Daly sogar als das talentierteste Golf-Genie bezeichnet, das er je gesehen hat.
Nach seinem Rücktritt von der PGA Tour war Daly ein aktiver Teilnehmer an der Champions Tour. Im letzten Jahr beschränkten sich seine Auftritte auf die Open und die PGA Championship.
In letzter Zeit hat Daly den Übergang in den digitalen Golfbereich vollzogen und trat in Bryson DeChambeaus YouTube-Serie ‚Break 50‘ auf. Ein bemerkenswerter Höhepunkt war, als Daly und sein Sohn John Daly Jr. gegen Phil Mickelson und Grant Horvat in einer packenden Zwei-gegen-Zwei-Herausforderung antraten.
Aufmerksame Beobachter hätten Dalys markante einhändige Putting-Technik im Video bemerkt. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung war dies kein bloßer Gag, sondern ein strategischer Schachzug. Daly sprach über die Gründe hinter diesem einzigartigen Stil. Er erzählte eine Geschichte aus einem früheren Match gegen Rocco Mediate und Tim Herron, als er in Wisconsin mit einem einhändigen Putt 65 erzielte. Das ließ selbst seine Mitbewerber in Ehrfurcht erstarren.
Daly findet diese Technik vorteilhaft, da sie einen konsistenten Durchschwung und einen genaueren Putt gewährleistet. Das ist auch der Grund, warum er einen größeren Griff bevorzugt, der es seinem linken Arm ermöglicht, sanft durchzuschwingen.
Interessanterweise spiegelt Dalys Ansatz den von Phil Mickelson wider, einem sechsfachen Major-Champion, der eine Vorliebe für den Klauengriff hat. Dieser Griffstil hat auf der PGA Tour an Bedeutung gewonnen, wobei Golfgrößen wie Tommy Fleetwood und Sergio Garcia ihn ebenfalls anwenden.
Selbst Scottie Scheffler, die Nummer eins der Welt im Jahr 2025, hat gelegentlich den Klauengriff verwendet, der anscheinend seine Putting-Fähigkeiten erheblich verbessert hat, seit er mit Phil Kenyon zusammenarbeitet.
Mickelson, der auf Dalys einhändiges Putting reagierte, wies darauf hin, dass es im Wesentlichen den Rücken des Handgelenks als Fläche für das Ziel nutzt, was den Widerstand verringert und die Genauigkeit fördert. Dieser aufschlussreiche Austausch zwischen zwei Golflegenden bietet einen faszinierenden Einblick in die strategische Tiefe und technische Nuance des Sports.