Die zeitgenössische Welt des Golfs, geprägt von einer unaufhörlichen Evolution und dramatischen technologischen Fortschritten, sieht sich Bedenken hinsichtlich der physischen Belastungen gegenüber, die sie für die Spieler mit sich bringt. Der renommierte Golftrainer Brad Faxon gehört zu denjenigen, die Alarm schlagen über das potenzielle Verletzungsrisiko, das mit der Fixierung des modernen Golfers auf Fitnessstudio-Workouts und Power Drives verbunden ist.
Vorbei sind die Zeiten, in denen reines Können das Highlight des Spiels war. Heute ist die Fähigkeit, den Ball konstant über 300 Yards zu schlagen, eine Voraussetzung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Wandel hin zu einem kraftorientierten Spiel wurde maßgeblich von Legenden wie Tiger Woods eingeleitet und später von Rory McIlroy und Bryson DeChambeau fortgeführt.
Faxon hinterfragt jedoch die einseitige Verfolgung von Kraft und die Stunden, die heutige Golfer im Fitnessstudio verbringen. Seiner Meinung nach könnte es einen Wendepunkt geben, an dem ein übermäßiger Fokus auf körperliche Konditionierung zu Verletzungen führen könnte, wobei Spieler wie Scottie Scheffler und Xander Schauffele bereits in dieser Saison Ausfallzeiten hatten.
Faxon teilte seine Gedanken während eines Golf Channel-Podcasts mit: „Es könnte durchaus einen Punkt geben, an dem Spieler zu sehr auf das Training im Fitnessstudio fokussiert sind. Ich denke nicht, dass mich Scheffler überhaupt besorgt. Aber Arron Oberholser wird dir erzählen, wie seine Handgelenksprobleme seine Karriere ruiniert haben. Das ist ein empfindlicher Teil des Körpers. Was ist zu weit?“
Er erläuterte weiter die dramatischen Veränderungen in der körperlichen Zusammensetzung der Spieler in den letzten 25 Jahren und nannte Beispiele wie Tiger Woods und David Duval, die diesen Trend eingeleitet haben. Faxon wies darauf hin, dass viele zeitgenössische Spieler, darunter Jake Knapp und Rory McIlroy, Fitnessstudio-Sitzungen über das Üben oder das Putting-Grün priorisieren. Er betonte die Notwendigkeit, das richtige Gleichgewicht beim Training zu finden, um Verletzungen zu vermeiden und die Langlebigkeit der Karrieren der Spieler zu gewährleisten.
John Daly, ein weiterer Golf-Routinier, teilt Faxons Skepsis gegenüber dem übermäßigen Fokus auf Fitness. Daly glaubt, dass anstrengende Workouts die Flexibilität eines Spielers beeinträchtigen könnten, die für das Spiel entscheidend ist.
Daly kommentierte im Like a Farmer-Podcast: „Ich denke, dass das Training vielen dieser Jungs schadet, das glaube ich wirklich. Sie verlieren ihre Flexibilität und arbeiten intensiv an ihrem Spiel und ihrem Schwung, was auf lange Sicht möglicherweise nicht vorteilhaft ist.“
Die Debatte über die Schnittstelle von Fitness und Golf ist längst nicht vorbei. Golf-Ikonen wie Tiger Woods, Padraig Harrington und Bernhard Langer schaffen es weiterhin, auch in ihren späten 40ern und darüber hinaus, ihre Topform zu halten, was darauf hindeutet, dass Fitness und Langlebigkeit im Golf möglicherweise nicht gegenseitig ausschließend sind.
Die Vorhersagen von Faxon und Daly über die potenziellen Risiken des Übertrainings sind jedoch wert, in Betracht gezogen zu werden. Während sich das Spiel weiterentwickelt, muss die Golfgemeinschaft ein Gleichgewicht zwischen Kraft, Geschicklichkeit und körperlicher Gesundheit finden, um sicherzustellen, dass der Sport für zukünftige Generationen nachhaltig bleibt.