Der offensive Koordinator der Detroit Lions, Ben Johnson, ist in dieser Offseason der heißeste Name in den Kreisen der NFL-Head-Coaches, aber sein meteoritischer Aufstieg bringt ernsthafte Fragezeichen mit sich. Einst der Traumkandidat für die Fans der Chicago Bears, werfen die Gerüchte über Johnsons Schwierigkeiten in Vorstellungsgesprächen und Bedenken hinsichtlich seiner Bereitschaft, ein Franchise zu leiten, Zweifel an seinem potenziellen Wechsel zur Windy City.
Das Gerücht über Johnsons Verbindung zu den Bears ist lauter denn je. Nachdem Chicago Cheftrainer Matt Eberflus nach einer Niederlage am Thanksgiving-Tag gegen Johnsons Lions entlassen hat, schien der 38-jährige Koordinator für die Rolle bestimmt zu sein. Doch unter der Oberfläche tauchen besorgniserregende Anzeichen auf, die seine Fähigkeit in Frage stellen, vom offensiven Meistermind zum ultimativen Teamleiter zu wechseln.
Das Interviewproblem: Ein Coach, der sich nicht verkaufen kann?
Laut den Insidern Jeremy Fowler und Dan Graziano von ESPN haben Johnsons frühere Vorstellungsgespräche für Head-Coaching-Jobs viel zu wünschen übrig gelassen. Trotz des Interesses von Teams wie den Houston Texans, Indianapolis Colts und Carolina Panthers hat Johnson es bisher nicht geschafft, einen Top-Job zu sichern. Das Problem? Seine Fähigkeit, Vorstellungsgespräche zu führen.
„Ja, die Gerüchte über seine Schwierigkeiten in bestimmten Vorstellungsgesprächen in der Vergangenheit sind vorhanden“, berichtete Fowler. „Aber Johnson sagt, dass er aus der Erfahrung gelernt hat.“
Aus Erfahrung zu lernen ist eine Sache, aber sich den unerbittlichen Medien in Chicago zu stellen, ist eine ganz andere Herausforderung. Für einen Trainer, der in das intensive Rampenlicht des drittgrößten Medienmarktes der NFL tritt, könnten schlechte Kommunikationsfähigkeiten ein fataler Fehler sein.
Überträgt sich Genialität auf dem Spielfeld auf Führung außerhalb des Spielfelds?
Während Johnsons offensive Spielzüge in Detroit begeistern, fragen sich Kritiker, ob sein taktisches Genie den allumfassenden Anforderungen des Head Coachings gerecht werden kann. Graziano hat dieses Bedenken perfekt eingefangen:
„Keine Frage, Johnson wäre eine große Hilfe für Williams als offensiver Spielzug-Caller und Spiel-Designer. Aber die Frage ist… was für ein Head Coach er sein wird.“
Der Übergang vom Koordinator zum Head Coach erfordert einen Fokuswechsel. Es geht nicht mehr darum, offensive Spielzüge zu perfektionieren – es geht darum, den gesamten Kader zu motivieren, die Presse zu managen und unter immensem Druck spielentscheidende Entscheidungen zu treffen.
Das Front Office der Bears: Eine Geschichte von Fehltritten
Als ob Johnsons Herausforderungen nicht genug wären, liegt die Entscheidung letztendlich in den Händen von Bears GM Ryan Poles – einem Mann, dessen Erfolgsbilanz kaum Vertrauen inspiriert. Poles‘ Entscheidung, mit Eberflus in die Saison 2024 zu gehen, schlug spektakulär fehl und führte zu Chicagos zweiter Entlassung zur Saisonmitte in so vielen Jahren. Und seine vorherigen Traineranstellungen? Kaum inspirierend.
Poles ließ Kliff Kingsbury für Shane Waldron sausen, nur um zu sehen, wie Waldron nur wenige Wochen als Head Coach blieb. Diese Geschichte fragwürdiger Entscheidungen wirft eine noch größere Frage auf: Kann das Front Office der Bears genau einschätzen, ob Johnson der richtige Mann für den Job ist?
Boom oder Bust: Ist Ben Johnson die richtige Wahl für Chicago?
Trotz der roten Flaggen bleibt Johnsons offensives Genie unbestreitbar. Für eine Franchise, die verzweifelt einen Rookie-Quarterback entwickeln und eine stockende Offensive wiederbeleben möchte, bietet er verlockendes Potenzial. Aber mit seiner wackeligen Interviewbilanz und den auffälligen Bedenken hinsichtlich seines Führungsstils ist Johnsons Schicksal als nächster Head Coach der Bears alles andere als garantiert.
Die Bears stehen an einem kritischen Scheideweg. Wenn Poles und das Front Office es richtig machen, könnte Johnson der Architekt von Chicagos nächstem großartigen Team werden. Wenn sie es falsch machen, ist es eine weitere verlorene Saison – und ein weiteres Trainerkarussell – für eine der traditionsreichsten Franchises der NFL.