Dreifacher Major-Champion Jannik Sinner findet einen unerwarteten Silberstreif am Horizont in seiner dreimonatigen Sperre von den ATP-Touren. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat kürzlich die Einigungsvereinbarung mit Sinner bestätigt, die ihn effektiv für 90 Tage vom wettbewerbsfähigen Tennis ausschließt. Diese Pause in Sinners professionellem Spiel könnte sich jedoch als strategische Auszeit erweisen, anstatt als Rückschlag.
Trotz des Verbots von ATP-Events ist Sinner nicht vollständig vom Tennis ausgeschlossen, da sein Team bereits einen umfassenden Plan ausgearbeitet hat, um diese Zeit produktiv zu nutzen. In einem Interview mit SkySports gab Sinners Athletiktrainer Marco Panichi Einblicke in ihren Ansatz für diese ‚Off-Season‘.
Panichi betrachtet den dreimonatigen Zeitraum als Gelegenheit, Sinners Fähigkeiten zu verfeinern und an Aspekten seiner Leistung zu arbeiten, die aufgrund des vollen Tennisplans normalerweise vernachlässigt werden. Der Fokus wird darauf liegen, Sinners Beweglichkeit, Ausdauer und explosive Kraft zu verbessern, ähnlich wie beim Training für Leichtathletik. Diese Phase intensiver Vorbereitung wird voraussichtlich eine große Motivation für den Gewinner der ATP Finals 2024 sein.
Die Bedingungen von Sinners Sperre erlauben ihm die Teilnahme an Trainingseinheiten, jedoch nur mit seinem Team und an Orten, die nicht mit nationalen Verbänden, der ATP, ITF, WTA, Grand Slams oder irgendwelchen Veranstaltungen unter deren Jurisdiktion verbunden sind. Das bedeutet im Wesentlichen, dass Sinners Tennistraining fortgesetzt wird, allerdings in einem privaten Rahmen.
Ein weiterer positiver Aspekt für Sinner während seiner Sperre ist, dass er keine Grand-Slam-Möglichkeiten verpassen wird. Trotz der effektiven Sperrzeiten, die vom 9. Februar bis zum 4. Mai reichen, darf Sinner ab dem 13. April wieder offiziell trainieren. Das bedeutet, dass der Weltranglistenerste rechtzeitig zurück sein wird, um an dem Heim-Event in Italien, das am 7. Mai beginnt, und den French Open, die am 25. Mai starten, teilzunehmen.
Die Sperre wird dazu führen, dass Sinner mehrere ATP-Events verpassen wird, darunter das Qatar Open, das BNP Paribas Open, das Miami Open, die Rolex Monte-Carlo Masters und das Madrid Open. Dies wird zu einem Verlust von 1.600 Ranglistenpunkten führen. Sinners Position als Weltranglisten-Erster ist jedoch nicht gefährdet, da er bei seiner Rückkehr weiterhin über ausreichende Punkte verfügen wird, um seinen Status aufrechtzuerhalten.
Die Sperre hat ein jahrlanges Gewicht von Sinners Schultern genommen, da die Verfahren voraussichtlich bis zum Ende des Jahres andauern würden. Sinner hat die strengen Regeln der WADA als notwendig für die Wahrung der Integrität des Sports anerkannt und die dreimonatige Sanktion akzeptiert.
Die große Frage bleibt: Wird Sinners strategische Trainingspause und die Abwesenheit von Wettbewerbsdruck den Weg für ein dominantes Comeback nach der Sperre ebnen? Nur die Zeit wird es zeigen.