Weltmeister Jannik Sinner wird eine dreimonatige Sperre verbüßen, nachdem er eine Vereinbarung mit WADA getroffen hat, was offiziell einen Dopingfall abschließt, der fast ein Jahr lang über ihm schwebte.
Die Sperre, die vom 9. Februar bis zum 4. Mai 2025 gilt, wurde finalisiert, nachdem Sinner und sein rechtliches Team sich entschieden haben, eine Einigung zu erzielen, anstatt einen langwierigen Streit vor dem Sportgerichtshof (CAS) zu führen—ein Prozess, der sich bis Ende 2025 hätte hinziehen können.
Während WADA ursprünglich eine ein- bis zweijährige Sperre gefordert hatte, gaben sie letztendlich zu, dass Sinner keine Absicht hatte zu betrügen, keinen Wettbewerbsvorteil erlangte und aufgrund der Nachlässigkeit seines Teams dem verbotenen Stoff Clostebol ausgesetzt war.
Sinner bricht sein Schweigen: „Dieser Fall hat über mir geschwebt“
Nach monatelanger Ungewissheit sprach Sinner endlich die Situation an und äußerte Erleichterung, dass die Tortur vorbei ist.
„Dieser Fall hat fast ein Jahr über mir geschwebt, und der Prozess hätte noch lange dauern können, mit einer Entscheidung vielleicht erst am Ende des Jahres.“
Statt ein langwieriges Rechtsstreitrisiko einzugehen, wählte Sinner, das Vergleichsangebot von WADA anzunehmen.
„Ich habe immer akzeptiert, dass ich für mein Team verantwortlich bin und erkenne an, dass die strengen Regeln der WADA einen wichtigen Schutz für den Sport darstellen, den ich liebe. Auf dieser Grundlage habe ich das Angebot der WADA angenommen, diese Verfahren auf der Basis einer dreimonatigen Sanktion zu klären.“
Der Anwalt von Sinner bezeichnet es als eine „harte, aber faire“ Lösung
Der rechtliche Vertreter von Sinner, Jamie Singer, äußerte Erleichterung über das Ergebnis und betonte, dass das Urteil die Unschuld von Sinner in Bezug auf absichtliches Doping bestätigt.
„Ich bin froh, dass Jannik diese erschütternde Erfahrung endlich hinter sich lassen kann. Die WADA hat die Fakten bestätigt, die vom unabhängigen Tribunal festgestellt wurden. Es ist klar, dass Jannik keine Absicht, kein Wissen und keinen Wettbewerbsvorteil hatte. Leider führten Fehler seiner Teammitglieder zu dieser Situation.“
Die drei-monatige Sperre bedeutet, dass Sinner wichtige ATP-Events verpassen wird, aber er wird rechtzeitig für die Italian Open und Roland Garros zurückkehren.
Welche Turniere wird Sinner verpassen?
Während Sinner einer verheerenden langfristigen Sperre entgeht, wird er bei mehreren wichtigen ATP-Turnieren pausieren:
❌ Qatar Open (Doha)
❌ Indian Wells Open
❌ Miami Open
❌ Monte-Carlo Masters
❌ Madrid Open
❌ Munich Open
Allerdings ist seine Rückkehr perfekt auf die Sandplatzsaison abgestimmt, was ihm ermöglicht, das italienische Turnier (7. Mai) und Roland Garros (25. Mai) zu spielen.
Obwohl er seinen Platz als Nummer 1 während der Suspendierung behält, hat Alexander Zverev die Möglichkeit, ihn zu überholen, wenn er mindestens 2.500 Punkte in Sinners Abwesenheit sammelt.
Hat WADA nachgegeben? Die überraschende Wendung der Ereignisse
WADAs ursprüngliche Haltung war viel strenger, wobei die Beamten angaben, dass eine ein- bis zweijährige Sperre wahrscheinlich wäre, wenn der Fall zum CAS ginge.
Einige Rechtsexperten glaubten, dass WADA im Schiedsverfahren gewinnen würde, was ihre plötzliche Bereitschaft zur Einigung überraschend machte.
Dennoch argumentierte Travis Tygart, der Leiter der US Anti-Doping-Agentur (USADA), dass Sinner überhaupt nicht hätte suspendiert werden dürfen—eine Ansicht, die WADAs Entscheidung beeinflusst haben könnte.
Während wir vielleicht niemals wissen werden, ob WADA Angst hatte, den Fall zu verlieren, deutet die Fakt, dass sie von einer längeren Sperre abgerückt sind, darauf hin, dass sie nicht völlig zuversichtlich waren.
Was kommt als Nächstes für Sinner?
Mit seiner Rückkehr am 4. Mai wird Sinner gerade genug Zeit haben, um sich auf Roland Garros vorzubereiten, wo er ein ernsthafter Titelanwärter sein könnte.
Sein Comeback wird eine der größten Geschichten von 2025 sein, und wenn er schnell zu seiner Topform zurückfindet, könnte er alle Zweifel zerstreuen.
Die einzige Frage jetzt: Kann er die Störungen abschütteln und noch stärker zurückkommen?
Die Tenniswelt wird zuschauen.