Der ATP-Weltranglistenerste Jannik Sinner weiß jetzt, wann über sein Schicksal im laufenden Dopingfall entschieden wird, da das Sportgericht (CAS) seine Anhörung für 16. und 17. April in Lausanne, Schweiz, angesetzt hat. Der Fall, der einen Schatten über den Aufstieg des italienischen Stars in die Tenniswelt geworfen hat, dreht sich um seinen positiven Test auf die verbotene Substanz Clostebol beim Indian Wells Open im März letzten Jahres.
Der Hintergrund
Sinner, der 2024 sowohl die Australian Open als auch die US Open gewonnen hat, wurde zunächst von der International Tennis Integrity Agency (ITIA) freigesprochen. Die ITIA akzeptierte seine Erklärung, dass das Clostebol durch ein Spray, das sein Physiotherapeut auf einen Schnitt an seinem Finger aufgetragen hatte, in seinen Körper gelangte – ein Fehler, den Sinner als völlig unbeabsichtigt bezeichnet.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat jedoch gegen das Urteil der ITIA Berufung eingelegt und argumentiert, dass Sinner eine gewisse Verantwortung dafür trägt, dass die verbotene Substanz durch ein Mitglied seines Teams eingeführt wurde. Während die WADA nicht bestreitet, wie die Kontamination zustande kam, besteht sie darauf, dass der Athlet letztendlich verantwortlich ist.
Die gespaltenen Meinungen der Tenniswelt
Der Fall hat die Meinungen innerhalb der Tennisgemeinschaft polarisiert:
- Nick Kyrgios forderte einen strengen Ansatz und erklärte, dass „jeder, der positiv getestet wird, automatisch für zwei Jahre gesperrt werden sollte.“
Rechtsexperten äußern sich
Rechtsanalysten im Sport schlagen vor, dass WADA einen starken Fall haben könnte, da die Dopingvorschriften oft eine strenge Haftung für Athleten bezüglich der Handlungen ihrer Teams vorsehen. Wenn WADAs Berufung erfolgreich ist, könnte Sinner eine Sperre drohen, die ihn in einer entscheidenden Phase seiner Karriere aus dem Rennen werfen könnte.
Details zur Anhörung
- Die geschlossene Anhörung findet im Hauptquartier des CAS in Lausanne statt.
- Sie stört Sinners Zeitplan und zwingt ihn, sich von den Munich Open zurückzuziehen, die vom 14. bis 20. April stattfinden sollen.
Sinngers Reaktion
Sinner hat zugegeben, dass die andauernde Ungewissheit mental belastend ist, insbesondere während seiner Vorbereitung auf die Grand Slams.
„Ja, darüber denkst du natürlich nach. Ich würde lügen, wenn ich dir sagen würde, ich hätte es vergessen. Nein, so ist es nicht. Es ist etwas, das ich jetzt schon seit ziemlich langer Zeit mit mir herumtrage.“
Die Bekanntgabe des Termins für die Anhörung könnte etwas Erleichterung bringen, indem sie ihm Klarheit verschafft, aber der drohende Fall könnte weiterhin schwer auf seiner Leistung lasten.
Auswirkungen auf die Saison 2025
Die Anhörung im April wird Sinners Sandplatzkampagne unterbrechen und könnte entscheiden, ob er für den Rest der Saison im Rennen bleibt. Ein Verbot wäre ein erheblicher Rückschlag, nicht nur für Sinner, sondern auch für die ATP Tour, die ihn als einen ihrer hellsten Sterne gesehen hat.
Was kommt als Nächstes?
Alle Augen werden nun auf die CAS-Verfahren im April gerichtet sein, da das Urteil weitreichende Auswirkungen sowohl auf Sinners Karriere als auch auf die Tenniswelt im Allgemeinen haben wird. Ob Sinner bis dahin seinen Fokus behalten und seine Dominanz auf dem Platz fortsetzen kann, bleibt abzuwarten.