Der Doping-Skandal rund um das italienische Tennis-Phänomen Jannik Sinner sorgt weiterhin für Kontroversen, da bedeutende Spieler wie Nick Kyrgios und Novak Djokovic ihre Stimmen zur Kritik erheben. Der Umgang mit Sinners Fall, nach seinem positiven Test auf die verbotene Substanz Clostebol, steht in der Kritik. Die dreimonatige Sperre, die Sinner auferlegt wurde und die mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ohne das Sport-Schiedsgericht (CAS) verhandelt wurde, ist ein besonderer Streitpunkt.
Kyrgios und Djokovic äußerten ihre Unzufriedenheit über das, was sie als Nachsicht in Sinners Fall empfinden, und deuteten auf eine mögliche Voreingenommenheit aufgrund seiner Stellung im Herrentennis hin. Kyrgios war besonders lautstark in seiner Kritik, was dazu führte, dass er das Ziel eines humorvollen Fan-Kommentars wurde, der sogar eine Reaktion von Tennislegende Boris Becker hervorrief.
Ein Fan wandte sich über soziale Medien an die Öffentlichkeit und stellte ein hypothetisches Szenario eines faltigen, älteren Kyrgios im Jahr 2084 vor, der immer noch über Sinners Doping-Skandal lamentiert. Die humorvolle Erzählung deutete darauf hin, dass Kyrgios weiterhin das ‚manipulierte‘ System und das Nicht-Handeln des ‚Establishments‘ beklagen würde, während er auf seine eigene titel-losen Karriere zurückblickte. Der Tweet gewann schnell an Aufmerksamkeit und wurde viral, was das Interesse von Becker weckte, der Sinner während des gesamten Doping-Dramas unterstützt hat. Beckers Antwort auf diese ironische Darstellung von Kyrgios war ein einfaches, verwundertes „Lol.“
Ross Wenzel, ein Mitglied der Rechtsabteilung von WADA, erklärte, warum Sinner nur eine dreimonatige Sperre erhielt. Er erläuterte, dass der Fall alles andere als ein typisches Doping-Szenario sei und die wissenschaftlichen Beweise darauf hindeuteten, dass es sich nicht um einen Fall von absichtlichem Doping handeln könne. Becker unterstützte dieses Gefühl und forderte diejenigen, die den Fall verfolgen, auf, die Fakten zu lesen und zu verstehen.
Allerdings äußert Kyrgios weiterhin seine Enttäuschung über die wahrgenommene Bevorzugung von Sinner, insbesondere im Vergleich zu den strengen Strafen, die anderen Spielern wie Simona Halep auferlegt wurden. Nach Sinners Akzeptanz der dreimonatigen Sperre kritisierte Kyrgios offen sowohl Sinner als auch die WADA.
Der australische Tennisstar rügte die Tatsache, dass Sinners Team anscheinend eine minimale Sperre ausgehandelt hat, ohne Verlust von Titeln oder Preisgeldern. Er bedauerte dies als einen ‚traurigen Tag für den Tennis‘, und prangerte die Ungerechtigkeit im Sport an.
Sinners Sperre wird bis zum 4. Mai dauern, was ihm die Teilnahme an den Roland Garros ermöglicht. Allerdings wird er bedeutende Veranstaltungen wie das Sunshine Double verpassen, was zwangsläufig seine Rangliste aufgrund des Verlusts von Ranglistenpunkten durch seine Abwesenheit auf der Tour beeinträchtigen wird. Trotz der Kontroversen bleibt die Frage: Wird Sinner nach dieser Doping-Sperre stärker zurückkommen? Diese Saga bietet weiterhin reichlich Stoff für Tennisfans und Kritiker gleichermaßen.