Die EU signalisiert Bereitschaft, die Kriegsanstrengungen der Ukraine allein zu unterstützen, während die Unsicherheit über das Engagement der USA unter Donald Trump wächst.
Die Europäische Union hat ihre Bereitschaft angekündigt, einzuspringen und einen möglichen Rückzug der USA aus einem 50-Milliarden-Dollar-G7-Darlehensvertrag zu kompensieren, der zur Unterstützung der Ukraine im laufenden Krieg mit Russland gedacht ist. Diese Entwicklung folgt auf Äußerungen des US-Sprechers des Repräsentantenhauses Mike Johnson, der weitere Anfragen zur Finanzierung der Ukraine zurückwies, bis der designierte Präsident Donald Trump eine Richtung vorgibt.
Paweł Karbownik, der stellvertretende Finanzminister Polens, schlug während einer Veranstaltung zur Feier der bevorstehenden Präsidentschaft Polens im EU-Rat Alarm. „Es besteht das Risiko, dass Donald Trump aus dem 50-Milliarden-Dollar-Abkommen aussteigt“, sagte Karbownik und forderte Trump auf, seinen Standpunkt zu klären, um der EU Zeit zu geben, Notfallpläne auszuarbeiten.
Das G7-Abkommen, das im Oktober abgeschlossen wurde, sieht vor, dass die USA und die EU jeweils 20 Milliarden Dollar bereitstellen, während das Vereinigte Königreich, Kanada und Japan den Rest beisteuern. Die Mittel sollen aus den Zinsen von über 200 Milliarden Euro immobilisierten russischen Vermögenswerten zurückgezahlt werden. Trumps potenzieller Rückzug könnte jedoch das Abkommen gefährden und die EU zwingen, unabhängig zu handeln.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat zuvor erklärt, dass die EU allein bis zu 35 Milliarden Euro bereitstellen könnte, indem sie ihr 1,2 Billionen Euro umfassendes siebenjähriges Budget als Sicherheit nutzt. Brüssel steht jedoch vor einer engen Frist, da die Haushaltsregeln der EU verlangen, dass das Darlehen bis Ende 2024 ausgegeben wird.
Karbownik versicherte, dass die EU sicherstellen würde, dass die Ukraine die notwendigen Mittel erhält, und erklärte: „Wir werden Vorkehrungen treffen, um sicherzustellen, dass die 50 Milliarden Dollar unabhängig von Trump an die Ukraine gehen.“
Diese Unsicherheit kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für die Ukraine. Die Verteidigung des Landes ist stark auf westliche finanzielle Unterstützung angewiesen, um der russischen Aggression entgegenzuwirken. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt sich weiterhin für eine nachhaltige Unterstützung ein und betont die strategische Bedeutung dieser Mittel.
Der Entschluss der EU, die Ukraine zu unterstützen, zeigt ein festes Bekenntnis zur regionalen Stabilität. Fragen bleiben jedoch darüber, wie eine Präsidentschaft von Trump die globalen Dynamiken und die vereinte Front des Westens gegen Russland verändern könnte.