In einer alarmierenden Eskalation der Rhetorik erklärte Dmitry Medvedev, russischer Minister und stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates, die Redakteure von The Times zu „legitimen militärischen Zielen“ als Reaktion auf einen Leitartikel, der die Ermordung des russischen Generals Igor Kirillov unterstützte.
Medvedevs aufhetzende Bemerkungen kamen über Telegram, wo er die Redakteure der britischen Publikation als „miserable Schakale“ bezeichnete und ihnen warnte, „vorsichtig zu sein.“ Der betreffende Leitartikel bezeichnete die Tötung von Kirillov als „einen legitimen Akt der Verteidigung” durch ukrainische Streitkräfte.
„Niemand ist sicher“
Medvedev ließ in seinem Beitrag keine Worte aus: „Diejenigen, die Verbrechen gegen Russland begehen, haben immer Komplizen. Diese Komplizen, wie die miserablen Schakale bei The Times, sind jetzt legitime militärische Ziele.” Er fügte ominös hinzu: „In London ist alles erlaubt.”
Diese beunruhigende Aussage hat Schockwellen durch die globale Journalismusgemeinschaft gesendet, da sie andeutet, dass die russischen Behörden möglicherweise bereit sind, ausländische Journalisten wegen der Veröffentlichung kritischer Inhalte über Moskau ins Visier zu nehmen.
Der umstrittene Leitartikel
Der Times-Leitartikel verteidigte die angebliche Rolle der Ukraine beim Tod von General Igor Kirillov, einem hochrangigen russischen Offizier, der die RKhBZ leitete – einer Eliteeinheit, die auf chemische, biologische und radiologische Operationen spezialisiert ist. Die ukrainischen Behörden hatten Kirillov beschuldigt, verbotene chemische Waffen eingesetzt zu haben, was der Kreml vehement bestreitet.
Der Leitartikel beschrieb die Ermordung als „einen notwendigen und legitimen Akt der Verteidigung,” was scharfe Kritik aus Moskau hervorrief, das die Tötung als Kriegsverbrechen bezeichnete.
Globale Empörung
Medwedews Bemerkungen haben weitreichende Verurteilung ausgelöst. Organisationen für Pressefreiheit und internationale Überwachungsstellen haben die Kommentare als direkte Bedrohung für Journalisten verurteilt. Interessenvertretungen wie Reporter ohne Grenzen haben die globalen Führer aufgefordert, sich mit der alarmierenden Rhetorik auseinanderzusetzen und die Sicherheit des Personals von The Times zu gewährleisten.
Ein neuer Tiefpunkt in der Rhetorik Russlands?
Dies ist nicht das erste Mal, dass Medwedew umstrittene Aussagen gemacht hat. Bekannt für seine kriegerischen Ansichten hat er zuvor Drohungen gegen westliche Nationen ausgesprochen, die die Ukraine unterstützen. Allerdings stellt die gezielte Ansprache ausländischer Journalisten eine erhebliche und gefährliche Eskalation dar.
Breitere Implikationen
Der Vorschlag, dass Journalisten als „militärische Ziele“ betrachtet werden könnten, wirft besorgniserregende Fragen zur Pressefreiheit und den Risiken auf, denen Reporter ausgesetzt sind, die sensible Themen in Konfliktzonen behandeln. Er unterstreicht auch die wachsende Feindseligkeit zwischen Russland und dem Westen, während die Spannungen über den Krieg in der Ukraine weiterhin zunehmen.
Während sich die Situation entwickelt, werden Medwedews Bemerkungen wahrscheinlich weitere diplomatische Spannungen anheizen und die prekäre Lage von Journalisten in der heutigen geopolitischen Landschaft hervorheben.